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ZuchtDas Paarungsverhalten, die Geburt und die Aufzucht der Jungtiere stellt eines der interessantesten Kapitel im Rennmausleben und sicherlich auch im Leben eines jeden Besitzers dar. Da die Tiere eine sehr hohe Hat man sich als Besitzer zur Rennmauszucht entschieden, kann sich die Suche nach einem geeigneten Zuchtpaar u. U. als schwierig herausstellen. Da die Tiere sehr revierbildend sind und der ständig erneuerte Geruchskontakt das erste und wichtigste Erkennungszeichen von Sippenmitgliedern ist, ist das Aneinandergewöhnen von fremden Tierennicht ganz unproblematisch. Bewährt haben sich bei uns folgende Methoden:
Sollte nach 3-4 Tagen noch keine friedliche Zusammenkunft möglich sein, muss der ganze Ablauf des Gewöhnens für einige Tage verlängert werden.
Sollte es zu Raufereien kommen, müssen die Tiere wieder getrennt werden und es muss die oben beschriebene Prozedur eingesetzt werden. Rennmäuse sind nach etwa 63 - 84 Tagen geschlechtsreif, unserer Meinung nach aber noch nicht voll ausgewachsen. Unsere Tiere sind im ersten halben bis dreiviertel Jahr noch deutlich größer und kräftiger geworden. Die Zuchtreife ist frühestens nach 70 Tagen bei den Weibchen und 84 Tagen bei den Männchen erreicht. Zum Paarungsverhalten gehört ein intensives Beschnuppern des Mund- und Genitalbereiches. Das Männchen treibt für eine ganze Zeit, u. U. auch mehrere Stunden das Weibchen durch das Gehege. Zwischendurch führt es Schlängelbewegungen mit seinem Schwanz aus und trommelt erregt und rhythmisch mit den Hinterbeinen auf dem Boden auf. Dabei kann man beobachten, dass sich das Weibchen zwischendurch in eine Ecke; Röhre, etc. zurückzieht und durch leichte Drohgebärden dem Männchen zu verstehen gibt: „Bis hierhin und keinen Schritt weiter.“ Das Männchen hält sich auch an diese Warnung. (Dieses Verhalten lässt sich später an den ersten Tagen nach der Geburt wieder entdecken. Das Männchen wird zu dieser Zeit aus dem Nest "verbannt" und darf auch nicht zu nah in die Nestumgebung kommen. Hier droht das Weibchen wie beim Paarungsverhalten beschrieben. Nach ca. 1 Woche ist aber der Vater wieder im Nest willkommen). Beim Paarungsspiel kann nach einiger Zeit das Interesse des Männchens am ständigen Herumtreiben des Weibchens auch einmal nachlassen, doch das lässt die Dame seines Herzens nicht ernsthaft zu. Nun ist sie es, die ihm hinterher rennt und ihn nach einiger Zeit, ebenfalls durch Schlängelbewegungen des Schwanzes und rhythmisches Trommeln mit den Hinterbeinen, zum Deckakt auffordert. Dieser kann unzählige Male wiederholt werden.
Die jungen Mäuse wachsen sehr schnell, schon nach 2-3 Tagen kann man den ersten leichten Fellflaum sehen. Anhand der Färbung des Flaums kann man schon etwas über die spätere Fellfarbe sagen. Nach weiteren 10-12 Tagen öffnen die Kleinen die Augen. Sie verfügen jetzt schon über ein fast vollständiges Fell und sind gerade in dieser Zeit besonders süß. Jetzt beginnen sie verstärkt im Käfig umherzuwandern und die Eltern und evtl. älteren Geschwister haben jede Menge zu tun, um die Kleinen wieder ins Nest zu tragen. Das Umherwandern wird aber von einigen besonders vorwitzigen Gesellen auch schon vorher, noch blind, ausprobiert. Das Absetzalter wird nach ca. 21-24 Tagen erreicht. Man sollte Jungtiere allerdings frühestens nach 6 Wochen von der Mutter trennen. Bei einem unserer Mäusepäarchen ist zweimal hintereinander, direkt nach der Geburt, der Wurf, wahrscheinlich vom Weibchen, aufgefressen worden. Zunächst hatten wir dafür keine Erklärung. Ein Besuch bei der Tierärztin mit dem vermeintlichen Weibchen brachte dann Klarheit. Das Weibchen war ein Zwitter. Es zeigte wie bei männlichen Rennmäusen üblich eine Duftdrüse, war aber gleichzeitig in der Lage Nachwuchs auszutragen. Das "Pseudo-Weibchen" war allerdings nicht in der Lage den Wurf mit Muttermilch zu stillen. Hier wurde der Nachwuchs vor dem langsamen Verhungern direkt nach der Geburt getötet. Man sollte sich darüber im klaren sein, dass das Weibchen kurze Zeit nach der Geburt (ca. 1-2 Stunden später) wieder paarungsbereit ist und auch sofort mit der Zeugung der nächsten Generation begonnen wird. Möchte man keine weitere Nachzucht, sollten die Männchen kurz vor der Geburt in ein anderes Gehege separiert werden. Die Trennung nach Geschlechtern lässt sich bei Jungtieren frühestens nach sechs bis acht Wochen bestimmen (Siehe Infos), manchmal aber nicht immer einwandfrei. Hier sollte man die „vermeintlichen“ Weibchen oder Männchen dann noch einige Zeit danach beobachten und die neuen Verbände ggfs. korrigieren. Hier sollte man die „vermeintlichen“ Weibchen oder Männchen dann noch einige Zeit danach beobachten und die neuen Verbände ggf. korrigieren. Laut Literatur gibt es in einem Verband aus mehreren gleichgeschlechtlichen Tieren immer nur ein dominantes Tier, dass einzig geschlechtsreif ist. Die Geschlechtsreife bei den anderen Sippenmitgliedern wird unterdrückt. Dieses Verhalten konnten wir bei unseren weiblichen Clans nicht erkennen. Unserer Meinung nach hat sich hier ein weiteres Weibchen neben der Mutter bis zur Geschlechtsreife entwickelt, dass vom Muttertier dann ausgegrenzt und mehr noch gejagt und verbissen wurde. Hier half dann nur noch eine Trennung. D. h. gleichgeschlechtliche Sippen sind nicht immer, besonders bei Weibchen, auf Dauer stabil. |
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